Niederlagenserie gestoppt / Nach 5 Minuten schien aber alles gelaufen
Fünf Minuten waren im Pfinztal-Derby gespielt, als bereits eine Vorentscheidung gefallen zu sein schien. Das Gegentor-Dilemma der ersten beiden (Heim-)Spiele in 2024 glaubten viele im Kleinsteinbacher Lager fortgesetzt zu sehen. Sich so kalt demütigen zu lassen, konnte nicht gut gehen, befürchtete man in der Anfangsphase.
Was war passiert? Der Uhrzeiger hatte gerade eine Umdrehung gemacht, als der Unparteiische Rohwedder für Söllingen auf den Elfmeterpunkt zeigte, eine wohl überharte Entscheidung zu Spielbeginn,
die nicht nur beim Gast Kopfschütteln bewirkte. Pablo von Schnitzler, der angeblich Gefoulte, führte den Strafstoß selbst aus: 1:0! Die Gäste waren konsterniert und fanden keine Ruhe. In der
5.Minute wollte Torhüter H.Gauß nach einem Steilpass im Herauslaufen vor der Strafraumgrenze klären, verfehlte aber das Leder und Pablo, die Söllinger „Lebensversicherung“, hatte freie Bahn auf
das verlassene Tor: 2:0. Kurz darauf knallte noch ein Söllinger Geschoss an die Unterkante der Latte, ohne den Weg über die Linie zu finden, und Gauß klärte in einer 1:1-Situation vor seinem
Gehäuse.
Aber das war es dann auch mit der Söllinger Herrlichkeit. Die Platzherren rissen keine Bäume mehr aus, vor allem auch deshalb, weil die Gäste den etatmäßigen Offensivmann J.Grauer ins Abwehrzentrum beorderten, wo er die entscheidende ordnende Hand wurde und vor allem Pablo viel an Wirkung nahm. Als S.Seeger für den ATSV in der 13.Minute ein schönes Zuspiel von Spielertrainer A.Mall zum 2:1 verwertete, hellten sich die Mienen der Gäste wieder etwas auf. Jetzt war es verteiltes Feldspiel auf dem holprigen Geläuf. Den nächsten Rückschlag hatte die Mall-/Knodel-Truppe in der 37.Minute zu verkraften, als M.Knodel nach hohem Bein unbeabsichtigt dem Söllinger Fabian Wenz eine Kopfplatzwunde zufügte, die diesen zum Ausscheiden zwang. Pari, was die Feldspieleranzahl betrifft, wurde in der 44. Minute wieder hergestellt, nachdem M.Puma dem Torschützen S.Seeger einen Ellenbogenschlag versetzte. Folge: gelb-rote Karte für den Söllinger Verteidiger und Ausscheiden des Kleinsteinbachers wegen Gesichtsverletzung.
Zu Hälfte zwei musste der ATSV auch noch den erstmals wieder eingesetzten M.Weber aus privaten Gründen ersetzen. Die Kleinsteinbacher Rumpftruppe beschränkte sich in Durchgang zwei fast ausschließlich auf Defensivarbeit; man vermied so weitere Gegentreffer und setzte einzelne Nadelstiche gegen eine auch nicht sattelfeste Abwehr der Platzherren. Einer dieser führte schließlich in der 76.Minute tatsächlich zum 2:2-Ausgleich. A.Jost verwandelte einen Freistoß von der rechten Strafraumkante sehenswert über Torhüter Mall hinweg.
Letztendlich doch noch mit etwas Glück ein Unentschieden und damit ein wertvoller Punkt in einem insgesamt recht schwachen Spiel, das selten Kreisliga-Niveau erreichte. Derbys Söllingen – Kleinsteinbach hat man in der Vergangenheit sicher schon beiderseits in besserer Qualität gesehen.
Am Sonntag, 17.3., wartet auf den ATSV mit den Sportfreunden Forchheim in einem Heimspiel ein weiterer unbequemer Gegner zu einer Partie, die für ihn in Anbetracht der Tabellensituation wieder von großer Bedeutung sein wird. Zahlreiche Unterstützung wird der Mannschaft guttun. (kw)