ATSV mit einer Fülle hochkarätiger Torchancen / Gästetorwart als Teufelskerl
ATSV-Trainer Luigi Tromba war vor dem für beide Mannschaften richtungsweisenden Saisonspiel im ausgehenden Oktober nicht zu
beneiden, denn eine Handvoll Stammspieler stand ihm aus unterschiedlichen Gründen nicht zur Verfügung. So gesehen könnte man
meinen, es ist doch ansprechend, gegen den unmittelbaren unteren Tabellennachbarn ein Unentschieden zu erreichen. Doch das ginge an der sonntäglichen Realität voll vorbei, denn was die Pfinztäler vor allem in der zweiten Halbzeit an hochklassigen Torchancen hatten, aber nichts
Zählbares davon verwerteten, lässt das Endergebnis von 1:1 in einem anderen Licht erscheinen. Nichts anderes als eine
gefühlte Niederlage beklagten die Platzherren, die aber einfach den Sack nach einer relativ frühen Führung in der 20.Minute nicht zumachten. Hauptursache für das Versagen lag am Keeper der Gäste, J.Lemmer, einem wahren Teufelskerl, der mit unwahrscheinlichen Reaktionen
mehrfach Einschläge in sein Heiligtum verhinderte.
Pech für die Gastgeber war auch, dass ausgerechnet Spieler, die nicht gerade das Toreschießen erfunden haben, als ihre beste
Kompetenz auszeichnet, in die Situationen der Abschlüsse in besten Positionen kamen, aber Kaltschnäuzigkeit bei allem
Widerstand des gegnerischen Torwarts über die Maßen vermissen ließen.
Die Gäste präsentierten sich als biedere Mannschaft, die im Feldspiel zwar durchaus geschickt kombinierte, aber jeglichen Druck
auf das gegnerische Tor versäumte. So war es zunächst eine im Mittelfeld ausgeglichene Partie, bis sich J.Grauer in der 20.Minute ein Herz fasste und einen Weitschuss in den Torwinkel zur Führung des ATSV hämmerte. Die Gäste hatten dann eine einzige echte
Torchance (gilt für das ganze Spiel), als ein Schuss an den Pfosten klatschte. Die Platzherren waren in einigen Situationen,
so vor allem A.Mall bei seinem Abschluss ans Außennetz, dem 2:0 näher als die Rutz-Schützlinge dem Ausgleich. Es blieb aber zur Pause beim
1:0.
Wie schon erwähnt, gelang es in Hälfte 2 den Gastgebern, die Gästeabwehr mehrfach auszuhebeln; 1 zu 1 Situationen Stürmer –
Torwart wurden aber ebenso nicht genutzt wie Schussabschlüsse und Kopfbälle, bei denen Lemmer über sich hinauswuchs. So
glaubte man schließlich nach manchem Frust im Lager des ATSV eben an einen knappen Sieg, bis die 90.Minute anbrach und die Fusionierten nach einem Eckball eine Flanke vor das ATSV-Tor brachten und der eingewechselte M.Zaißer einen Kopfball zum nicht mehr erwarteten 1:1 Ausgleich
verwertete.
So ist es nun mal öfter im Fußball. Fülle eigener Torgelegenheiten – Gegner ohne reelle Aussicht auf einen Torerfolg, der aber
doch – wie hier – eintreten kann. Selbst schuld könnte man sagen, dass der Sieg und weitere zwei Punkte verschenkt wurden.
Schön wäre es für die Mannschaft, wenn sie Ausgelassenes am Sonntag bei der FVgg Weingarten nachholen könnte. Dass dies aber schwer sein wird, weiß
man. Ein Versuch ist es aber allemal wert. (kw)
ATSV
Kleinsteinbach