Impressionen Mannschaftsabschluss + Aufstiegsfeier


Zweites Relegationsspiel:   ATSV I - FV Hochstetten   4:1

ATSV Kleinsteinbach bewältigt auch seine zweite Relegationshürde erfolgreich

und schafft den Aufstieg in die A-Klasse

Hochverdienter 4:1 Sieg gegen einen lange zähen FV Hochstetten

Pfinztal jetzt mit drei Clubs in A-Klasse vertreten

 

Der ATSV Kleinsteinbach hat lange fünf Jahre warten müssen, um wieder in den Kreis der A-Ligisten zurückzukehren. Verständlicherweise war daher der Jubel im Kleinsteinbacher Lager in der schmucken Stupfericher Brenk-Arena groß, als der Schlusspfiff im entscheidenden Vergleich mit dem Hardt-Vertreter FV Hochstetten erfolgte und die Kleinsteinbacher als deutlicher 4:1 Sieger feststanden. Das erwartete harte Stück Arbeit, auch ein wenig Zittern und in der Schlussphase euphorische Vorfreude lag damit hinter der Augenstein-Truppe, die nun doch als verdienter Sieger in der Dreiergruppe der Relegation ohne Punktverlust hervorging.

Oder - um es in den Worten des Internet-Portals Fupa auszudrücken: „Hochverdient gewinnt der ATSV Kleinsteinbach und steigt verdient in die A.Klasse auf“.

 

Es war alles angerichtet für ein spannendes Spiel, das es lange auch war: Herrliches Fußballwetter, ein gepflegter Rasen, tolle Stimmung der rund 500 Zuschauer. Der Sieger der Partie stand von vornherein als Aufsteiger fest; dem ATSV genügte durch den um ein Tor höheren Sieg gegen die SG Stupferich II ein Unentschieden.

 

Man kannte sich im jeweiligen Lager nach den beiden vorausgegangenen Partien gut und konnte sich so auf die Stärken und Schwächen des Gegners taktisch einstellen.

 

Kleinsteinbach hatte sein Augenmerk besonders darauf gerichtet, den Torjäger des FVH, Bunea, zu neutralisieren, was den beiden Innenverteidigern Silas Lindörfer und Alexander Steimle über die volle Spielzeit bestens gelang. Bunea hatte praktisch über 90 Minuten keine echte Chance. Daneben wurde versucht, die Kreise des Spielmachers Herbst entscheidend einzuengen, was ebenfalls erfolgreich umgesetzt wurde. Dass sich die Bachmann-Truppe auch ihre Gedanken machte, wie die spieltragende Figur des ATSV, Andreas Mall, in Schach gehalten werden konnte, war auch klar. Doch diesen immer wirksam auszuschalten, gelang auch den Hochstettenern nicht. Was den ATSV entscheidend auszeichnete, war auch eine geschlossene Mannschaftsleistung, angefangen beim sicheren Keeper Henrik Gauß, über eine, wie schon erwähnt, konsequente Innenverteidigung, über eine gegenüber dem ersten Spiel stark verbesserte Mittelreihe und dem immer für Tore guten Angriff, bei dem selbst der Ausfall von Torjäger Timo Thielert  nach rüdem Foul nach rund einer halben Stunde kompensiert werden konnte.

 

Der ATSV konnte in den ersten zehn, fünfzehn Minuten eine sichtbare Nervosität nicht verbergen, was vermehrt zu fehlerbehafteten Abspielsituationen führte, die Hochstetten zu nutzen verstand und Druck aufbauen ließ. Dies führte auch zu zwei Chancen. Zunächst wehrte Gauß einen gefährlichen Schuss ab, der Nachschuss landete neben dem Gehäuse. Allmählich beruhigte der ATSV seine Aktionen und seine bessere Spielkultur setzte sich zunehmend durch. T.Thielert hatte die ersten beiden guten Gelegenheiten für den ATSV, doch sein Kopfball strich über die Latte und eine Hereingabe verfehlte er in Tornähe. Das erste Ausrufezeichen setzte dann A.Mall mit einem Durchbruch auf halblinks und geschickter Verwertung mit platziertem Flachschuss zum 1:0 für den ATSV. Zwei Minuten später landete der Ball durch Jonathan Elsässer bereits zum vermeintlichen 2:0 im Netz, doch der Linienrichter des insgesamt sehr gut leitenden Gespannes unter Führung von Fabio Kutterer wollte eine Abseitsstellung entdeckt haben. Bis zum Pausenpfiff ergab sich jetzt eine deutliche Überlegenheit der Pfinztaler, ohne torwirksam zu werden.

 

Dass eine Ein-Tor-Führung trotz aller Überlegenheit keine Gewähr für sicheres Punkten ist, zeigte schon die 49.Minute, als Hochstetten über rechts, wo Andreas Gutbrod einige Schnelligkeitsprobleme mit seinem Gegenspieler hatte, eine Flanke auf den langen Pfosten servierte, doch der Stürmer konnte den Ball nicht richtig verarbeiten. In der 67.Minute wurde A.Mall im Strafraum zweifelsfrei von den Beinen geholt; zur Ausführung des Strafstoßes trat er selbst an, weil der etatmäßige Schütze T.Thielert bereits ausgeschieden war. Mit gekonnter Parade verhinderte der gute Hochstettener Torhüter Dürr zunächst den Elfmeter, war aber beim Nachschuss A.Malls chancenlos – 2:0. Der Hardt-Vertreter vergab dann auch seine letzte Großchance. Als die Kleinsteinbacher Abwehr samt Torwart bereits überlaufen war, traf der FVH-Stürmer nur den Pfosten des leeren Tores. Die Folge waren schließlich laufende Angriffsszenen des ATSV mit guten Abschlussgelegenheiten. Eine solche verwandelte Till Obitz in der 77.Minute mit trockenem Flachschuss von der 16m-Linie zum 3:0. Eine weitere für Obitz verhinderte Hochstetten in der 87.Minute durch ein Strafraumfoul, das neben einem Strafstoß auch eine gelb-rote Karte nach sich zog.

A.Mall verwandelte jetzt sicher zum 4:0. Kurz später wollte der Schiri auch dem Gegner mit einem Elfmeter die Chance zum Ehrentor geben, doch Herbst knallte den Strafstoß mit Vehemenz über den Kasten. In der Nachspielzeit gelang ihnen dann doch noch eine Resultatskosmetik durch ein Eigentor des kurz zuvor eingewechselten Markus Kaucher.

 

Exakt 20 Jahre nach dem Aufstieg in die Bezirksliga – von der damaligen Mannschaft war ein Großteil der Spieler jetzt auch als Zuschauer zugegen – kann der ATSV wieder einen Aufstieg schaffen und macht damit nach vielen Jahrzehnten wieder Gemeindeduelle gegen Viktoria Berghausen und Spvgg Söllingen möglich. Respekt gehört auch dem fair gratulierenden Gegner, der auch eine gute Saison spielte und nur an einem etwas besseren Aufstiegsrivalen scheiterte. Anerkennung gilt dem Gastgeber, der SG Stupferich, für eine logistische Meisterleistung zur Bewältigung des hohen Zuschauerzuspruches mit Bewirtungsangeboten und Parkmöglichkeiten.

Den Aktiven des ATSV mit ihrem Betreuerstab gilt das Lob für eine reife Leistung; das ausgiebige Feiern nach dem Spiel mit obligatorischer Sektdusche haben alle redlich verdient. Nun gilt es neue Kräfte zu sammeln für eine sicher fordernde kommende Runde eine Klasse höher, in die aber ein gewaltiger „Wermutstropfen“ mit dem Abgang von Spielgestalter und Torjäger Andreas Mall fällt, der zum Kreisligisten FC Germania Singen wechselt.

 

Text: Karl-Heinz Wenz

 

Fotos: Marco Nabinger